Welcher Mundschutz für Ihr Unternehmen geeignet ist
Übersicht
Mundschutz und Atemtschutzmasken gehören seit 2020 zu unserem Alltag dazu und gelten als eine der wichtigsten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung. In Asien ist das Benutzen von Mund-Nasen-Masken bereits länger verbreitet, um andere Mitmenschen nicht mit Krankheiten anzustecken. Ob sich dies hierzulande ebenfalls einbürgern wird, wird sich mit der Zeit zeigen.
Während anfangs durch eine Knappheit an medizinischen Masken auch selbst genähte bzw. Alltagsmasken/Behelfsmasken zum Bild gehörten, sind seit geraumer Zeit lediglich medizinische Masken zur Verwendung im öffentlichen Raum gestattet. Es dürfen also lediglich medizinisch zugelassene OP-Masken und/oder, in einigen Fällen, auch nur Atemschutzmasken, wie eine FFP2 oder FFP3 Maske, verwendet werden. Da selbstgenähte Masken keinen Standards entsprechen, ist hier der Unterschied der Filterleistung einfach zu hoch.
In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile der verschieden Maskenarten noch einmal im Detail
Medizinischer Mundschutz/Op-Maske
Die bekannteste Variante ist wohl die klassische OP-Maske, bzw. der medizinische Mund-Nasen-Schutz. Dieser ist hauptsächlich dazu gedacht, die Verbreitung von Infektionen durch Tröpfchen zu verringern. Maßgeblich geht es hierbei um den Schutz fremder Personen vor Tröpfcheninfektionen, die durch den Träger beim Sprechen, Niesen oder Husten erfolgen können. Ein gut am Gesicht des Trägers anliegender MNS filtert sowohl die eingeatmete als auch die ausgeatmete Luft und schützt so z.B. auch teilweise vor Bakterien.
Da dieser medizinische Mundschutz jedoch nicht virendicht ist, dient dieser hauptsächlich dem Schutz fremder Personen, denn ein definitiver Eigenschutz vor eingeatmeten Viren konnte bisher nicht belegt werden. Schließlich ist es sehr wahrscheinlich, dass an den Seiten der Maske Viren eindringen. Eine Meta-Analyse von Juni 2020, die in The Lancet (siehe hier) publiziert wurde, kommt dennoch zu dem Ergebnis, dass die Infektionsrate des Trägers eines solchen medizinischen Mundschutzes immerhin um 80% verringert werden kann.
Für wen ist der medizinische Mundschutz geeignet?
- für Personen, die nicht mit Menschen mit konkretem COVID-19 Verdacht in Kontakt treten
- für Personen, die mit Menschen mit konkretem COVID-19 Verdacht in Kontakt treten nur dann, wenn der Patient ebenfalls einen medizinischen Mundschutz trägt
FFP2 Atemschutzmaske
Eine der gängigsten Atemschutzmasken ist wohl die FFP2 Maske ohne Ausatemventil. Diese schützt nicht nur das Gegenüber vor Tröpfcheninfektionen, sondern auch den Träger der Atemschutzmaske selbst vor Aerosolen. Die Schutzwirkung beträgt hierbei mindestens 95% und gilt für gesundheitsschädliche Stäube, Nebel und Rauche. Es werden feste und flüssige Partikel gefiltert. Ebenfalls besteht ein Schutz gegen schädliche Stoffe, deren Konzentration bis zum 10-fachen der maximalen Arbeitsplatz-Konzentration reicht. Diese Atemschutzmaske schützt auch vor Viren. Besonders für Personen, die direkten Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen haben (bspw. Visagisten, Ärzte, Gesundheitspersonal) ist so eine Maske sehr sinnvoll. Ebenfalls für Personen, die Risikogruppen angehören, ist eine FFP2 Atemschutzmaske empfehlenswert. Bei einer Tätigkeit an COVID-19-verdächtigen Patienten sollte diese Maske dennoch nur bei geringem Infektionsrisiko durch Aerosole verwendet werden, da eben nur ein 95 prozentiger Schutz besteht.
Mittlerweile gibt es FFP2 Masken in verschiedensten Farben. Weit verbreitet sind z.B. schwarze und graue FFP2 Masken. Achten Sie hier beim Kauf unbedingt darauf, dass für Ihre Verwendung farbige Masken von innen ein weißes Vlies haben sollten. So wird eine schadstofffreie Qualität gewährleistet.
Für wen ist die FFP2 Atemschutzmaske geeignet?
- für Personen während der Arbeit in nicht-medizinischen Einrichtungen
- für Personen, die direkten Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen haben (z.B. Visagisten, Ärzte, Gesundheitspersonal)
- insbesondere für Menschen aus Risikogruppen, auch beim Einkaufen, in Geschäften, bei Arztbesuchen etc.
- bei Tätigkeit an COVID-19-verdächtigen Patienten, allerdings nur bei geringem Infektionsrisiko durch Aerosole
FFP3 Atemschutzmaske
Bei einer FFP3 Atemschutzmaske ohne Ausatemventil gilt fast dasselbe, wie bei einer FFP2 Atemschutzmaske ohne Ausatemventil. Auch hier werden sowohl Träger als auch das Gegenüber geschützt. Allerdings ist hier die Schutzwirkung nochmal viel höher: diese liegt nämlich bei 99%.
So ist ein Schutz vor giftigen Stoffen sowie vor Tröpfchenaerosolen, krebserzeugenden oder radioaktiven Stoffen bzw. Partikeln, Enzymen, Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Pilzen und deren Sporen) gewährleistet. Ebenso schützt eine FFP3 Atemschutzmaske gegen schädliche Stoffe, deren Konzentration bis zum 30-fachen der maximalen Arbeitsplatz-Konzentration reicht.
Für wen ist eine FFP3 Atemschutzmaske geeignet?
- für Menschen aus Risikogruppen, wenn keine andere Maske vorhanden ist
- bei Tätigkeit an COVID-19-verdächtigen Patienten
- insbesondere für Ärzte & Pflegepersonal
Warum ein Ausatemventil für die Pandemiebekämpfung ein Problem ist
Ausatemventile sollen das Ausatmen beim Tragen einer Maske erheblich erleichtern. Da FFP2 und FFP3 Masken in der Regel aus dem Bereich des Arbeitsschutz kommen, ist das definitiv auch sinnvoll. Immerhin werden solche Masken auch bei anstrengend Arbeiten getragen.
Zur Pandemiebekämpfung jedoch sind Ausatemventile leider keine gute Idee. Aus diesem Ventil strömt die Luft ungefiltert heraus, wodurch also auch Viren und Bakterien aus diesem Ventil austreten. Da jegliche Form von Mund-Nasen-Bedeckung jedoch vorrangig dem Schutz anderer Menschen dient, stellen Ausatemventile ein Problem dar. Besser sind daher definitiv jegliche Masken ohne Ausatemventil, da diese die komplette eingeatmete und ausgeatmete Luft filtern.
Infos zur korrekten Verwendung von Masken
Damit die Filterleistung von Masken und insbesondere auch von Atemschutzmasken überhaupt gewährleistet ist, ist eine korrekte Verwendung unablässig. Nur wenn die Maske richtig sitzt und das Gesicht umschließt können auch keine Aerosole mehr an den Rändern eintreten.
Bezüglich der Tragezeitbegrenzung von Atemschutzmasken (FFP2/KN95/FFP3) gibt es in Deutschland folgende Regelungen:
- 120 Minuten für Masken mit Ausatemventil
- 75 Minuten für Masken ohne Ausatemventil
Nur innerhalb dieses Zeitraums sollten Atemschutzmasken mit Filterleistung getragen werden, bis sie verschmutzt oder beschädigt sind oder das Atmen erschweren. Danach sollten sie im Restmüll entsorgt werden oder, falls eindeutig möglich, professionell wiederaufbereitet werden.
Medizinische Mund-Nasen-Masken und auch Behelfsmasken sollten niemals länger als 8 Stunden am Stück getragen werden. Die Masken können sonst durchfeuchten und sich zur perfekten Brutstätte für Mikroorganismen entwickeln. Daher: nach der Verwendung entweder korrekt entsorgen oder direkt in die Wäsche geben (nur bei Behelfsmasken).
Welche Maske oder Atemschutzmaske die Richtige für Sie und Ihr Unternehmen ist, hängt also stark vom Verwendungszweck ab. Auf jeden Fall hoffen wir, dass wir Ihnen hiermit einen ausführlichen Überblick und einen kleinen Wegweiser durch den Masken-Dschungel geben können. Bei Fragen dürfen Sie sich selbstverständlich wie immer bei uns melden.
Ein kleiner Tipp zur korrekten Entsorgung Ihrer Masken
Auch bei der Entsorgung von Einwegmasken und wiederverwendbaren Masken kann man auf einige wichtige Dinge achten. Selbstredend ist eigentlich, dass alle nicht mehr verwendbaren Masken in den Restmüll gehören. Wichtig ist ebenfalls, dass bei der Entsorgung der Masken alle Gummibänder oder Bindebänder abgeschnitten werden. Das geht nicht nur ganz schnell, sondern hilft auch unserer Umwelt: andernfalls können sich Wildtiere in diesen Bändern verfangen, insbesondere Seevögel – hiervon gab es leider Mitte 2020 verstärkt Berichte.
Wir übernehmen für die hier getroffenen Aussagen keine Haftung. Dieser Blogbeitrag dient lediglich als Empfehlung.